Friedrich
August Ludwig Ackermann, geb. am 6. November 1804 in Chemnitz, verheiratet
1835 mit Emilie Schäfer (1805 - 1848), gest. am 27. Januar 1858
in Wittgensdorf bei Chemnitz.
Pfarrer und Vesperprediger
an der Universitätskirche zu Leipzig. Ord. Lehrer an der Bürgerschule.
Er hat selbst sein Leben beschrieben:
Ich, M. (?) Friedrich
August Ludwig Ackermann, ehelich ältester Sohn Johann August Ackermanns,
jetzigen Bürgers und Bürstenfabrikanten zu Chemnitz, und Christianen
Sophien gebor. Lindner, bin den 6ten Nov. 1804 ebendaselbst
geboren.
Nur kümmerlich konnte
meine frühere Erziehung sein, da mein Vater, damals dem Militärstande
angehörend, an einigen Feldzügen Theil zu nehmen genötigt war, und der
Mutter daher allein die Sorge überlassen blieb, durch ihrer Hände geringen
Erwerb sich und ihre Kinder zu nähren.
Demohngeachtet
wurde schon frühzeitig an meine geistige Ausbildung gedacht und ich
einem Privatinstitute überwiesen; bald darauf aber, da der bisher genossenen
Unterricht wohl nur dürftig gewesen sein mochte, in die mit dem Lyceum
zu Chemnitz verbundene Volksschule versetzt. In derselben wurde in mir
die Neigung, mich den Wissenschaften zu widmen, erwacht, und ich trat
nach der Confirmation in die obere Klassen der Schule, die damals unter
der Leitung des Rect. Becher stand, ein.
Um meine äußere
Lage zu verbessern, ward ich Mitglied der beiden Singechöre, und ertheilte
ausserdem, während ich Schüler der ersten Klasse war, Privatunterricht.
Dadurch, so wie durch das Singen vor den Häusern gewann ich auch so
viel, dass ich für die Zukunft, wo ich nach Leipzig, um Theologie zu
studieren, mich begeben wollte, reichlich sorgen konnte.
Zu Ostern 1825 verliess
ich meine Vaterstadt und ward akademischer Bürger. Nach beendigten Studien
unterzog ich mich 1829 der theologischen Prüfung vor dem Hohen Oberconsistorio
zu Dresden und dieses nahm mich, nachdem ich jene wohl bestanden, unter
die Zahl der Predigtamtscandidaten auf. Darauf kehrte ich nach Leipzig
zurück, um die Erziehung der beiden Söhne des Buchhändlers Hartmann
zu leiten. Im Anfange des nächsten Jahres ward ich, nach erlangter Magisterwürde,
zum Nachmittagsprediger an der Kirche St. Pauli ernannt und in der selben
Stellung im October 1835 als Senior Collegii ordiniert. Ausserdem wirkte
ich seit dem J. 1831 als Lehrer an der Bürgerschule zu Leipzig. Da diese
beiden Aemter meine ganze Zeit in Anspruch nahmen, so gab ich meine
Stelle als Hauslehrer auf.
Nach Ostern 1835
verehelichte ich mich mit der jüngsten Tochter des Prof. Schäfer zu
Leipzig, die mir im October 1836 einen Sohn gebar.
Bis jetzt arbeitete
ich nun an Kirche und Schule und suchte mir die zur Führung eines geistlichen
Amtes erforderliche Tüchtigkeit zu erwerben. Dabei war ich so glücklich,
mich immer des Wohlwollens und der Achtung meiner Vorgesetzten erfreuen
zu können.
Ein ganz interessanter
Brief berichtet
wie er in Wittgensdorf im Jahre 1837 empfangen wurde.
Hier noch ein begleitender
Brief zu einem Brief
seines 7-jährigen Sohnes Oscar.
Oscar erwähnt in
seinem Brief "die Geschwister". Meine Großmutter Elisabeth
hat meinem Vater von einem Onkel Richard erzählt, "Junggeselle,
Jurist und grober Alkoholist, der ihr ein riesiges Bischofskreuz zur
Konfirmation schenkte".
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F. A. Ackermanns Grab in Wittgensdorf.
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