Brev från Gerd till Märta den 17 augusti 1948 från Gubbängen

17. 8.

Söta lilla rara Märta, tack för Ditt brev idag. Tänk så mycket roligare det är att hitta ett brev på golvet, när jag kommer hem, än att bli zu Tode erschreckt genom den där vidriga telefonen. Ja, som sagt, nu är sommaren slut, och familjelivet är i annalkande igen! Ich freue mich zu 78 % darauf, mit den übrigen 22 % sehe ich trauernd meine schönen ruhigen effektiven Abende verschwinden. Ja Du Märta, det blir rart! Glaube nun nicht, daß ich Dich als störendes Element empfinde, ganz im Gegenteil! Auch in der Nachbarschaft kommt das Leben allmählich wieder in seine normalen Bahnen. Der Philosoph gegenüber sitzt Tag und Nacht über dem ersten Kapitel seines neuen Buches. Vorhin kam mit großem Ståhej Frau Hole zurück. Hundegebell und Grammofonmusik! Unten rührt sich noch nichts, aber es steht MOLIN auf dem Briefkasten. Glaubst Du daß es in der Wohnung spukt? Der Fußweg rund um den "Cirkel" ist nun endlich fertig geworden. Aber das mittlere Gehölz sieht immer noch wie ein Schutthaufen aus. Das Haus unten an der Ecke ist bald fertig. Stefans - nein Rolfs Schulhof ist fein neu asfaltiert. Vielleicht haben sie Evas Uhr mit hineingearbeitet. Mein Rad steht vor Nr. 21 geparkt u. hat eine feine neue Epa-Lampe gekriegt.

Keine Nervosität in bezug auf die neue Stelle! Ich klammere mich schon an M's Rockschößen fest, bis ich etwas Neues habe. Ich sehe zwei Hauptwege: 1) Warten auf Ulvsunda bezw. wer weiß wo, inzwischen irgendeine Stellung womöglich in Stockholm, wahrscheinlich als Konstruktör. Ich war heute auf der Arbeitsvermittlung u. sah, daß eine ganze Menge gesucht werden. Über die Einzelheiten weiß ich noch nichts, erfahre in den nächsten Tagen, ob augenblicklich etwas zu machen ist. 2) Versuchen, ob ich auf andere Art wieder auf mein altes Gebiet kommen kann. Da kommt nur Trollhättan in Frage, und das geht nur mit schwed. Staatsangehörigkeit. Wie gut daß ich mit einer klugen Frau verheiratet bin, die weiß, was man in solchen Fällen zu tun hat. Ich werde also Ernst Tibblin anrufen und um eine Audienz ersuchen. Ich will vor allem wissen, ob irgendwelche Aussicht besteht, falls eine Stelle wie Saab Trollhättan das Gesuch unterstützt. Und das kann man doch gewiß von diesem Herrn Engzell erfahren.

Zenkers Sonntagsessen? Ochsenschwanzsuppe, Makkaroni mit Speck, Filbunke, Mokka mit Orangenmarmeladenbrot. Ich lebe wie ein Fürst, fast bättre. Ich bin ernstlich ungehalten: warum machst Du denn schon wieder meine Briefe auf, noch dazu ganz unnötigerweise, aus purer Neugier? Dem guten Clermont werde ich nicht viel erfreuliches schreiben können. Er steht noch unter dem Einfluß von Ullmanns Rednergabe. Man kann nämlich mit seinen Verstärkern nichts anfangen ohne Schleifenoszillographen, und die gibt es hier kaum u. sind auch nicht zu beschaffen. Durch diese "Vertretung" werde ich also nicht gerade reich werden. Steeg u. Reuter werden nicht gerade entzückt werden über diese Konkurrenz ihres ehemaligen Angestellten, wo sie 15000.- ans Ifko als Lizenzgebühr bezahlt haben!

Nun gehe ich noch ein bißchen im Finstern spazieren (22 h). Ich arbeite wie ein Pferd. Du verstehst, daß ich Munck am nächsten Montag nach Möglichkeit verblüffen will. Könnt Ihr nicht erst am Montag kommen? Damit ich nicht so zerstreut bin beim Empfang.

Gute Nacht, meine liebe Kleine. Wie war das doch eigentlich, eine Frau zu lieben? Naja, semmascho.

Kuß von Gerd!

Ansvarig utgivare: Stefan Zenker, www.zenker.se

 
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Senast ändrat eller kontrollerat den 24 juni 2006.