Brevkort från Gerd till Lene Tiblin den 17 februari 1945

17. 2. 45

Liebes Schwesterherz!

Wir haben die Angriffe bisher gesund und wohlbehalten überstanden Gott sei Dank. In der Nacht vom 13. zum 14. war ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder auf der Ermelstraße; das war doch Glück, so waren wenigstens wir drei zusammen. Nach dem zweiten Angriff brannten viele Häuser ringsum. Bei uns aber nur Fensterschaden. Mutti ist am nächsten Tag zu Nanna hinausgezogen, in dem freistehenden Haus ist sie dort sicherer. Und wenn etwas passieren sollte, ist es doch gut, sie bei Schweitzers zu wissen. Otto hat ja auch Wagen u. Pferde. Die T. H. [Technische Hochschule] ist schwer beschädigt. Ich gehe nach Vilsbiburg (Niederbayern) und arbeite dort in unserer Verlagerungsstelle weiter. Unser schönes Dresden ist nur noch eine Erinnerung.

Von Hans und Suse, Sibylle und allen Bekannten weiß ich noch nichts, es gibt ja keine Verbindungen u. es ist schwer zu Fuß vorwärts zu kommen.

Ich bin so dankbar, daß Märta mit den Kindern in Sicherheit ist. Auf dem Dürerplatz wäre es sicher übel gewesen.

Liebe Helene, ich hoffe, Dir doch endlich mal einen richtigen Brief schreiben zu können, wenn ich einigermaßen wieder installiert bin. Tausend herzliche Grüße!

Dein Gerd.

Ansvarig utgivare: Stefan Zenker, www.zenker.se

 
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Senast ändrat eller kontrollerat den 24 juni 2006.